Der südniedersächsische Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin (Grüne) zur aktuellen Diskussion zur Windkraft im Wirtschaftswald:
Eine energetische Nutzung von Wirtschaftswäldern kann eine sinnvolle Antwort auf das klimabedingte Waldsterben sein. In den von Trockenheit und Borkenkäfern zerstörten Fichtenplantagen kann die Nutzung der Windenergie die Phase eines langsamen, artgerechten Wiederaufwuchses von Mischwald begleiten und den Waldbesitzern Einnahmen generieren. Anstatt kurzatmig nach neuen Monokulturarten Ausschau zu halten, erlaubt die wirtschaftliche Nutzung der Windkraft eine ruhige, naturnahe Sukzession.
Deshalb begrüße ich nachdrücklich den Vorschlag der Stadtförsterin von Hann. Münden Frau Gohde über das Aufstellen von Windrädern im Stadtwald Münden nachzudenken. Gerade hier in Südniedersachsen, wo das neue Waldsterben Schneisen der Zerstörung in den Fichten-Plantagen schlug, könnte Windkraft helfen, die notwendige Wiederaufforstung zu finanzieren.
Doch nicht nur deshalb muss das Verbot von Windkraft im Wirtschaftswald endlich fallen. Windkraft im Wald kann einen Beitrag zur Energiewende und zu einem naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien leisten. Gerade in waldreichen Regionen Südniedersachsens kann die Windkraft im Wald sinnvoll sein, um genügend Flächen für die Energiewende zum Erreichen der Klimaschutzziele vor Ort zu erreichen und Nutzungskonflikte auch mit Anwohnern zu entschärfen, gerade wenn es künftig zwei Prozent der Kreisfläche für Erneuerbare Energien genutzt werden muss.
Selbstverständlich gilt dies nicht für die über 5 % geschützten Flächen wie etwa FFH-Gebiete. Naturschutzinteressen gebieten es, Anlagen nicht in naturnahen und artenreiche Wälder wie dem Göttinger Stadtwald zu errichten.
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